Was sind die wichtigsten Themen im Marketing für 2022? Worauf legen Marketingverantwortliche ihre Prioritäten und welche Herausforderungen gibt es?
Am 8. März haben wir Ihnen in einer Kooperationsveranstaltung mit dem Bundesverband Marketing Clubs die Trendstudie „European Marketing Agenda 2022” vorgestellt. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst.
Der Marketingverband hatte hochkarätige Speaker zum digitalen Panel eingeladen, um über die wichtigsten Themen im Marketing für 2022 zu diskutieren. Den Video-Mitschnitt finden Sie unter dem folgenden Link: www.youtube.com/watch?v=WQkH5YOFi7U
Die Ergebnisse
Auf Platz 1 der Schwerpunktthemen steht in fast allen Ländern das digitale Marketing als Ganzes. Darauf folgen Themenfelder wie Brand Strategy & Management, Customer Experience Management und Content Marketing.
Damit spiegelt die Befragung deutlich die aktuellen Megatrends der Branche wider: Konnektivität und Individualisierung.
Während einzelne Tools und Themen nach wie vor von Bedeutung sind, rückt immer mehr das große Ganze in den Vordergrund: die Orchestrierung sämtlicher Maßnahmen zu einer Gesamtstrategie, über alle Kanäle und Touchpoints hinweg.
„Connected Customers“ – wer seine Kund:innen massenhaft individualisiert ansprechen will, kommt um Data-driven Marketing nicht herum.
„Letztendlich muss es das Ziel sein, mit so vielen Kund:innen wie möglich über Content oder verschiedenste Arten von Community-Konzepten in Kontakt zu treten“, sagt Dr. Ralf Strauß. „Nur so werden Marketers in der Lage sein, First Party Data einzusammeln, diese weiter anzureichern und schrittweise in Richtung eines CRM-Anwendungs-szenarios mit personalisierten Daten zu qualifizieren.“
Auch bei der Frage nach den größten Herausforderungen wird diese Entwicklung deutlich: Hier steht die Customer Experience (CXM) an vorderster Stelle, gefolgt von allen Fragen rund um die Konsolidierung von verteilten Kundendaten zur Ermittlung einer 360-Grad-Kundensicht.
„Knapp ein Drittel der Senior Marketing Executives in Europa beklagt das Fehlen eines adäquaten CRM-Tools im eigenen Unternehmen“, sagt Dr. Ralf Strauß. „Weitere drei Viertel verfügen zwar über eines, halten dieses aber nur für bedingt nutzbar und sinnvoll. Das breiter gefasste Customer Experience Management wird mit seinem qualitativen Ansatz dabei helfen, dass viele CRM-Konzepte und Anwendungsszenarien ab 2022 eine Renaissance erleben.“
Und natürlich spielt auch Corona weiterhin eine Rolle
Auch im Jahr 2022 wird die Covid-19-Pandemie als „Brandbeschleuniger“ wirken für die Digitalisierung von Unternehmen im Allgemeinen und dem Marketing im Besonderen.
Nach Einschätzung der europäischen Marketingleiter:innen sorgt Corona schon heute dafür, dass digitale Kanäle zur Kundeninteraktion sowie der Auf- und Ausbau von MarketingTech-Plattformen priorisiert werden und der Aufbau einer Marketing-Operations-Funktion zur Orchestrierung aller Funktionen und Projekte im Fokus steht.
Dabei versuchen Unternehmen in den verschiedenen Ländern, die Auswirkungen der Pandemie ganz unterschiedlich zu verdauen: Während Österreich gemeinsam mit Litauen und Spanien auf den Auf- und Ausbau von MarketingTech abzielt, stellen Deutschland und Slowenien konkrete Maßnahmen wie beispielsweise die Verbesserung von Websites, E-Commerce, CRM-Systemen und Datenanalyse in den Mittelpunkt ihrer Anstrengungen.
Von eher geringerer Bedeutung zeigten sich in der Studie Themen wie KI oder Blockchain. Diese stünden, so Strauß, eher noch auf der „Watchlist“ für die kommenden Jahre.
Die „European Marketing Agenda 2022“ ist mit detaillierten Ausführungen auf der Website des Bundesverband Marketing Clubs zum Download verfügbar.
Über die European Marketing Agenda 2022
Für die aktuelle Ausgabe der Trendstudie des Bundesverband Marketing Clubs wurden im Dezember 2021 knapp 6.000 Marketing- und Vertriebsleiter:innen aus ganz Europa zu den wichtigsten Themenstellungen sowie ihren größten Herausforderungen für das Jahr 2022 befragt. Abgerundet wurde die Studie durch Diskussionen in verschiedenen Expertengremien sowie begleitende Interviews.